Spirit in the Tiefgarage


Autofahren und ich. An sich keine gute Idee. Man würde Spongebob ja auch keinen atomaren Sprengkopf anvertrauen. Aber noch fahre ich ja den richtigen Wagen. Und mit dem kann ich sogar absichtlich fahren wie die letzte Wildsau – ohne das es Schäden gibt!

Wie diese Woche in der Tiefgarage. Ich denk ich seh nicht richtig. Rechts vom Auto in 10cm Entfernung eine Betonsäule. In der gleichen Entfernung zur Fahrertür steht ein silberner Golf. Vor Pavel eine Wand, die mich ähnlich wie die Betonsäule nicht so sehr überrascht. Beide waren bereits anwesend als ich einparkte. Aber hinterm Auto steht ein illegal geparkter Lupo. So dicht, dass ich nicht unter 6 Zügen aus dem Schlamassel herauskomme. Ein Auto passt noch durch. Das war es auch schon. Außerdem überall Leute. Und wie zur Hölle komme ich IN das Auto?

Pavel hat im Moment keine Rücksitzbank. Also klettere ich in den Laderaum, Ziehe die Klappe von innen zu und quetsche mich auf den Fahrersitz. Ich, der 100 Kilo Schlangenmensch.

Nächster Schritt: Systeme hochfahren. Bei Pavel bedeutet das den Motor anzulassen und die Hupe scharf zu schalten. Und nun geht es langsam, gaaanz langsam nach hinten. Ich schlage ein, sehe im Spiegel die Säule immer näher kommen. Und dann KNARZ. Feindkontakt. Unverminderter Geschwindigkeite parke ich weiter aus. Man hört wie sich der Beton in die Farbschichten des Pavel gräbt. So, noch etwas weiter einschlagen. Sehr gut. Es wir. Der rechte Außenspiegegel fängt an zu zittern. Auch er schabt langsam den Putz vonne Wand bis der Spiegel langsam einknickt. Einmal gegenlenken und ein Stück vor. Dann nochmal einschlagen (in doppelter Hinsicht) und ich bin raus aus der Lücke – in nur drei Zügen.

Kein Auto ist zu schaden gekommen und jemanden überfahren habe ich auch nicht. Ich steige zufrieden aus und umrunde den Wagen, als mir die obligatorischen Rentner auffallen die mit offenem Mund die Szene beobachtet haben. Ich ich ticke zum Gruße an die Hutkrämpe, biege den Spiegel wieder gerade und verlasse anschließend die Tiefgarage. Samt Auto natürlich.

Zugegeben. Da lag schon etwas Putz auf dm Boden, aber bei Pavel konnte ich bei bestem Willen nur eine Verbesserung des Feintunings feststellen. Was bei jedem anderen Auto einen wirtschaftlichen Totalschaden bedeutet hätte.

Bald ist die lustige Pavelzeit vorbei. Der April naht und damit auch der Ommi. Bis dahin genieße ich aber noch die Zeit mit Pavel. So schnell bekommt man sicherlich kein Stockcar für den öffentlichen Straßenverkehr.

In diesem Sinne wünsche ich euch allen ein gesegnetes und von gutem Geiste erfülltes Wochenende.

Doch bevor ihr diese vorzügliche Internetpräsenz verlasst dreht doch bitte die Boxen soweit auf das sie euch die Scheiße aus den Ohren blasen.

Ein Kreuz…


*Achtung Satire*

… mit den Kreuzfahrern. Ihr habt es ja sicherlich alle gehört. Der Untergang der „Costa Concordia“. Ich warte jetzt schon auf den großen RTL Zweiteiler der innerhalb der nächsten drei bis 24 Monate ausgestrahlt werden dürfte. Ist ja in den letzten Jahren Trend gewesen, derlei Ereignisse zu „TV-Events“ auszuschlachten. Ich meine, diese „Katastrophe“ bietet alles was das Herz begerht. Die Traumschiffromantik, Mittelmeerflair, inkompetente Menschen am Ruder und Tote.

Das dabei Menschen zu Tode kamen ist natürlich eine Tragödie. Aber es starben ja nicht nur Menschen. Nein, viel schlimmer. Denn: Son dreckiger Franzose interessiert hier doch keine Sau. Und so mancher Gast, der mit dem Service bei der Evakuierung unzufrieden war ist sicherlich froh, dass der eine oder andere Asiate aus der Crew an Board blieb (anders als der Kapitän, der zusammen mit den Ratten das Schiff als erster verlassen hat). Es kamen aber eben nicht nur Menschen um. Nein! Sogar deutsche Mitbürger sollen unter den Opfern sein. So eine Frechheit. Und gleichzeitig für die Bild und alle anderen Medien soooooo schön.

Da wird es ihnen gleich warm um die Brieftasche. Das ganze wäre keinen Fliegenschiss wert gewesen, wenn da jetzt Amis draufgegangen wären. Aber DEUTSCHE? WAU! Jetzt mal echt. Wenn das keine Schlagzeile (in tausendfacher Ausführung) wert ist.

Herzlichen Glückwunsch an Springer, RTL und den ganzen Rest.

Aber das ist ja alles so garnicht amüsant. Darum nun: Musik.

Das ganze Leben ist ein Spiel


Kinder sind ja auch nur Menschen. Allerdings kann man sie leichter überzeugen etwas zu tun. Zum Beispiel aufräumen. Ich habe da mehrere Strategien die Kinder zum Aufräumen zu bewegen.

Erstens: Die Pflicht. Das ist genaugenommen keine Strategie, sondern eine Regel: Spielt ein Kind in einem Bereich muss es diesen beim Verlassen auch wieder aufräumen. Total logisch und eingeschliffen. Also machen das auch alle Kinder. Manchmal muss man sie mit etwas Nachdruck daran erinnern. Aber in der Regel klappt es.
Zweitens: Ich selbst habe etwas aufzuräumen aber nur wenig Zeit. Wie bekomme ich die Kinder dazu mitzuhelfen? Klar. Einfach fragen und auf Glück hoffen. Klappt manchmal.
Drittens: Aufgaben von Erwachsenen übertragen. Das gibt dem Kind das Gefühl etwas großes und besonderes zu machen. Was es für das Kind ja auch ist. Klappt bedingt. Manche legen keinen Wert darauf oder durchschauen das System.
Viertens: Zeig mir mal wie Stark/Geschickt/etc. du bist. Klappt auch in vielen Fällen. Gleiche Einschränkung wie oben.
Fünftens: Die „Ich-Botschaft“. „Kannst du mir Helfen?“ „Nöö. Keine Lust.“ „Ach komm schon. ICH helfe dir doch auch immer. Außerdem schaffe ICH das nicht ohne DEINE Hilfe.“ (In diesem Beispiel sind Option 4 und 5 kombiniert.)
Sechstens. Das Aufräumen als Spiel deklarieren. Wer ist schneller fertig?

Hört sich erstmal etwas schäbig an die Kinder so zu ködern. Ist es aber nicht. Denn so lernen sie auch Verantwortung für Dinge zu übernehmen mit denen sie Ursprünglich nichts zutun haben. Außerdem Merken sie sich selbst diese Kniffe. Natürlich unbewusst. Was deren Soziale Fähigkeiten verbessert. Man bringt ihnen Vertrauen entgegen. Wenn man dem Kind erlaubt eine Erwachsenen Aufgabe zu machen stärkt es das Selbstbewusstsein. Und so weiter und so weiter. Ich setze diese Mittel also in den seltensten Fällen aus Faulheit ein, sondern weil ich mir was dabei denke, oder Tatsächlich die Zeit knapp ist. Wenn man das als Begründung anbringt kann das für viele auch ein plausibles Argument sein. Diese Kniffe sind natürlich auch auf andere Bereiche als Aufräumen zu übertragen.

Zja. Und dann ist da der private Schlaraffenlandbewohner. Zuhause ist alles anders. Während man auf der Arbeit, ohne darüber nachzudenken, Speisen zubereitet, Spült, den Müll wegbringt und Betten bezieht (jeweils für 20 Personen + X) ist man zuhause etwas fauler. Ich hab bemerkt, dass ich bei mir auch eine der Strategien von oben anwende.

Ich gestalte den Hausputz wie ein Computerspiel.

Level 1: Fegen
Level 2: Staubsaugen
Level 3: Staubwischen
Level 4 (Der Supergegner auf der Mitte des Spiels): Socken aus dem Bettkasten friemeln.
Level 5: Müll rausbringen.
Level 6: Oberflächen wie Schreibtisch oder Wohnzimmertischchen putzen
Level 8 (Der Endboss): Das KLO und die DUSCHE.

Beim Spülen geht das genauso. Vom Wasserglas zur Käsespätzleauflaufform.

Allerdings funktioniert das nur in eine Richtung. Wer will schon am PC den tollen Hausputzsimulator spielen? Ich nicht…
(Das Leben ist ein scheiß Spiel. Hat aber ne geile Grafik)