HORROR IN DER TIEFGARAGE!


Fragt mich nicht warum. Aber merkwürdige Dinge passieren mir oft auf dem Weg zum Auto.

Ich hatte ein paar Tage Urlaub – gestern der letzte Tag. Und wie das so ist, lässt man die Seele baumeln wenn man frei hat. Leider schlagen dann die durch Stress bedingten Beschwerden ganz besonders hart zu. Und so begab es sich, dass ich fürchterliches Sodbrennen und Magenkrämpfe hatte.

Kein Problem. Hätte ich noch meine Pillen gehabt. Aber die letzten Vorräte hatte ich bereits in der Nacht zuvor gegessen. Danach war auch erst mal gut. Bis es Mittwoch Nachmittag wieder losging und sich bis zum Abend echt hochgeschaukelt hatte. Und was ist Mittwochs? Der „das Gesundheitswesen macht Frei“ Tag.

Also erprobte ich zunächst die männliche Masche: Alles halb so wild. Das mit der zerfressenen Speiseröhre und dem verätzten Mageneingang muss ein echter Mann aushalten. Abgelenkt habe ich mich mit „the walking dead“. Prima Plan, wie sich herausstellen sollte.

Um 21 Uhr habe ich mich ins Bett gelegt und bin sogleich eingeratzt. Und wurde unverzüglich von meinen Magensäften geweckt. Die Tage zuvor hatte ich nämlich auch schon nicht wegen des Mists gepennt. Trotz Pillen. Vielen Dank auch. Ich sah schon wieder eine schlaflose Nacht vor mir, und einen Arbeitstag im Zombiemodus. Da hatte ich keinen Bock drauf.

Also schnell ne Hose übergestreift, ins zerlumpte Sacko geworfen, aus versehen zwei verschiedene Schuhe angezogen und total verpeilt in die Außenwelt. Mission: Milch und Bullrichsalz. Beides prima Hausmittelchen um dem Brennen Herr zu werden. Und im Supermarkt erhältlich.

Langsam tastete ich mich in den unbeleuchteten Hinterhof. Verdammt, warum ist der unbeleuchtet? Achja. Ist ja alles im Arsch hier. Also weiter.

Von der Finsternis des Hofs setzte sich der tiefschwarze Schlund der Tiefgarage nur unbedeutend ab. Aber ich kannte den Weg ja auswendig. Dachte ich. Langsam setzte ich einen Fuß vor den Anderen. Ich selbst schlurfte halb wie ein Klischeeuntoter die Rampe hinab. Als ich das Tor passierte und von der Schwärze der Nacht verschluckt wurde, wusste ich plötzlich wie es in Dieter Bohlens Seele aussehen musste. Für einen Moment musste ich aufgrund dieses genialen Einfalls grinsen.

Plötzlich das unvermeidliche Geräusch aus der Dunkelheit. Ach du grüne Neune. Was ist denn das? Handy gezückt. Mit dem Display Licht gemacht. Schatten gesehen. Licht wieder aus. Dann lieber die Ungewissheit als komische Schatten und Reflektionen an Stellen die meiner Erinnerung nach gar nicht reflektieren dürften. Schlüssel. Wo ist der Schlüssel? Ach. In meiner Hand. Stimmt ja.

Ich gehe schneller. Nach wie vor ohne Sicht. Renne gegen etwas hartes. Falle auf den Arsch. Stehe auf. Es ist das Auto. Türklinke finden. Aufschließen. Scheiße. Und der Schlüssel fällt mir aus der Hand. Das darf doch wohl nicht wahr sein! Ich öffne die Autotür, damit ich Licht zum Suchen habe. Moment. Die Autotür? Achja. Ich schließe den Phiat ja nie ab. Naja. Trottel.

Schlüssel geschnappt. Phiat geentert. Tür zu. Wieder Dunkelheit. Und dann der größte Horror. Ist da was auf der Rückbank? Check the backseat. Ich trau mich nicht. Schmeiß den Wagen an. Fernlicht. Quietschende Reifen. Alter Verwalter. Wäre da was gewesen, es hätte sich prächtig amüsiert beim beobachten seiner Beute.

Auf dem Rückweg habe ich die Karre zwei Straßen weiter unter einer Laterne geparkt und bin zurück zum Haus gejoggt. Ich wollte nicht das Risiko eingehen und die gerade mühsam eroberten Vorräte an die Zombies in meiner Garage verlieren. Ich bin dann glücklich rülpsend dank Bullrichsalz und Milch bei eingeschaltetem Leselicht eingeschlafen. Happy End.

Aus zwei mach keins


Sonntag, 2:30 Uhr

Gerade komme ich zu Fuß nachhause. Wer kennt das nicht? Zwei Autos in der Garage und keines kann fahren. Wobei an dieser Aussage zwei Dinge nicht korrekt sind.

Pavel kann, darf aber nicht, weil er weder TÜV noch Zulassung hat. Ich hab ihn ja abgemeldet nachdem der Polizei aufgefallen ist das der TÜV um ein paar Monate überzogen war.

Und Ommi steht nicht in er Garage, sondern ein paar Kilometer weiter den Berg hoch. Bei Freunden vorm Haus.

Wir hatten einen echt schönen und langen Abend. Und als ich gerade, es war circa kurz nach zwei Uhr in der Nacht, die Karre anlassen wollte machte der Anlasser nur „KlickKlickKlick“. Das gleiche Klicken was man auch zu hören bekommt wenn die Batterie alle ist.

Das war nicht ganz ohne Ankündigung. Der Geselle hat das schon einige Zeit. Dann ist es so als würde der Anlasser stecken bleiben. Beim zweiten Versuch springt er dann aber immer an. Das Klicken ist allerdings neu. Und weil der Anlasser, man nennt es glaube ich „durchrutscht“, springt logischerweise der Motor nicht an.

Leider habe ich aber keine Ahnung ob wirklich der Anlasser der Grund ist. Und ich weiß nicht einmal wo ich den finde. Ich schaue gleich erst mal in meine Printausgabe von „Jetzt helfe ich mir selbst: Opel Omega A“ und gucke mal ob das Buch mehr weiß.

Gut ist: Ich weiß das er unter der Motorhaube in der näheren Umgebung des Aggregats sein muss.

Warum ich die Batterie als Schweinehund ausschließe? Die ist erstens neu und zweitens ist sie nicht leer.

Achjaaaaa. Immer diese Luxusprobleme. Pavel steht ja zum Verkauf. Am Montag will ein möglicher Kunde mit der Eisenbahn gen Sauerland reisen und ich soll ihn abholen. Was nicht geht. Ergo: kein Verkauf. Dieser wäre aber toll, damit ich mir mögliche Ersatzteile leisten kann.

Ich mach mir über den ganzen Scheiß aber erst mal keinen Kopf. Morgen werde ich Pavels Batterie ausbauen und damit noch oben wandern um auszuschließen das die im Ommi befindliche Batterie der Übeltäter ist. Dann lasse ich mir noch Starthilfe geben. Und wenn das alles nix bringt rufe ich meine Freunde von den gelben Engeln und lasse das Auto nach Hause schleppen. Und dann sehen wir weiter.

Ich muss eh nirgends zwingend hin (außer zum Bahnhof), Lebensmittel sind im Haus und zur Arbeit komme ich zur Not per pedes.

Life is white and I am black


Warum macht es eigentlich so viel Spaß zwischendurch mal böse zu sein? Heute auch wieder. Ich hatte einen super Arbeitstag. Die Sonne scheint und der Rückweg geht nur im Schneckentempo voran. Das liegt nicht daran, dass ich im Stau stehe. Der Stau rollt hinter mir. Was mir wiederum völlig wumpe ist.

Ich habe es nicht eilig und es wird bei der Musik auch ordentlich mitgegrölt.. Es läuft gerade „Novocain for the Soul“ von den Eels als ich in eine Seitenstraße abbiege.

Gerade als die Stelle

Life is white
And I am black
Jesus and his lawyer
Are coming back

kommt – und ich richtig in fahrt bin – sehe ich einen Leichenwagen samt Bestatter am Straßenrand. Just bekomme ich einen totalen Lachanfall welcher einfach nicht abebben will. Und auch jetzt, in diesem Moment, muss ich wieder laut bei dem Gedanken an diese Situation kichern.

Ganz schön gemein. Vermutlich lese ich die Tage in der Zeitung, dass sich dort ein Drama abspielte und ich habe dann ein schlechtes Gewissen. Zu meinem Glück lese ich die lokalen Käseblätter nicht.

Anbei noch der Song. Ihr werdet merken das das nicht mal ein „gute Laune Stück“ ist. Trotzdem bekomme ich dabei zumindest immer ein „Wohlfühlkribbeln“.

http://www.dailymotion.com/embed/video/xr793
Eels - Novocaine for the Soul von FabCure

Bleibt die Frage warum es so viel Spaß macht manchmal politisch und menschlich komplett neben der Spur zu sein.

Busted


Vorbei die Zeit der süßen Portion Anarchie die mein Leben bereicherte. Der Pavel musste diese Woche abgemeldet werden oder über den TÜV gebracht. Für letzteren sieht es Essig aus, weil ich im Augenblick weder eine Werkstatt zur Verfügung habe noch Geld für Ersatzteile. Also abmelden. Dabei ist der Pavel gar nicht schlecht in Schuss. Zylinderkopfdichtung muss unbedingt gemacht werden und er braucht einen zuverlässigen Lüfter für den Kühler. Die Roststellen kann man auch Beispachteln. Scheiß der Hund drauf.

Doch beginnen wir dort, wo das (vorläufige) Ende seinen Anfang nahm. Ich liebe es immer zu rekonstruieren wie es zu einem Unglück gekommen ist. Ist vermutlich eine Berufskrankheit. Als Pädagoge muss man ja laufend reflektieren und überlegen was gut war und was besser laufen könnte.

 Dienstag Morgen.
Ich will nach der Arbeit mit dem Ommi direkt zur Werkstatt meines Vertrauens düsen. Abchecken welche Ersatzteile ich für die Vorderachse genau brauche und wie groß der Schaden nun tatsächlich ist – und ob man mit ein zwei Kniffen damit erst mal fahren kann. Nur springt die Karre nicht an. Inzwischen bin ich ja auch einige Zeit nicht mit dem Hobel gefahren. Nur ein Mitleid erweckendes „KlickKlickKlick“ aus dem Motorraum. Ach scheiße. Ich muss noch das Brot für die Kinder vom Bäcker holen. Also habe ich keine Zeit den Ommi zu überbrücken (denke ich) und nehme den Pavel.

Raus aus der Tiefgarage. Rein in die Spielstraße. Und das erste was ich sehe ist ein Streifenwagen. Grr. Na ein Glück das ich noch zum besagten Bäcker muss. Die Polizisten hier ziehen einen nicht so schnell aus dem Verkehr. Die Fahren einem Hinterher bis man von alleine anhält. Ich hatte schon das zweifelhafte Vergnügen das die mich direkt vor der Kita zur Kasse gebeten haben. Das war natürlich kein toller Anblick für Kinder und Eltern und für mich echt peinlich.

Naja. Als ich anhalte ziehe ich schon die Geldbörse aus der Hosentasche und friemle Führerschein und Fahrzeugpapiere hervor.

Ich begrüße die Polizisten mit einem ironischen Lächeln und den Worten:

„Guten Morgen. Führerschein und Fahrzeugpapiere. Richtig?“

Zu meinem Glück hat die Aktion direkt das Eis gebrochen. Der Jüngere beginnt einen freundlichen Dialog und lässt mich sogar zum Bäcker gehen während der Ältere meine Fahrzeugdaten und Personalien aufnimmt. Die machten auch kein langes Tara. Sie haben gleich gemerkt das ich anscheinend kein Verfassungsfeind bin, sehen nur den abgelaufenen TÜV-Stempel und begutachten das Auto ansonsten nur interessiert. Sie loben Pavel sogar. Im Mängelbericht steht dann auch nichts. Halt nur der verpasste TÜV-Termin.

Und ganz ehrlich? Schikane sieht anders aus. Die beiden mussten so handeln. Der TÜV ist nun mal runter.

Zja. Insgesamt hat die Aktion länger gedauert als den Ommi zu überbrücken. Aber ich hatte wenigstens eine gute Ausrede für meinen Chef. Ich war auch abends noch in der Werkstatt. Der Meister hat nochmal nachgesehen und sagte, das er mich damit Fahren lassen würde solange ich die Gelenke im Auge behalte und alle mit der Spritze regelmäßig abschmiere. In den nächsten Wochen geht es dann aber los mit der Reparatur.

PS: Das war übrigends die erste Kontrolle die ich im Pavel hatte. Was ich jetzt mit dem Auto mache? Keine Ahnung. Wollen wir mal sehen.

RUF MAL EINER STOPP


Donnerstag. 17/00 Uhr.

Heieieiei. Was soll ich mir nur anziehen? Normalerweise mache ich mir über so was kaum Gedanken. Ich ziehe einfach an was da ist. Was auch die teilweise recht wunderlichen Farbzusammenstellungen erklärt. Aber nun ist es etwas anderes.

Ziehe ich nun das grüne T-Shirt an? Oder das feuerrote mit dem Emsland Schriftzug? Oder doch das schwarze mit dem Totenschädel?

Das Problem ist, dass man nicht weiß was man nun aussagen will. Letzten Endes habe ich mich für ein lilanes T-Schirt entschieden. Das sagt eher wenig aus. Ja, ja. Wie war das mit der sexuellen Erfüllung und der Farbe Lila? Ist mir egal. Ich besuche unsere Kanzlerin. Die Merkel macht fleißig Wahlkampf in NRW. Unter anderem auch auf dem Neheimer Marktplatz. Und da ich nur wenige Meter von eben jenem entfernt wohne, muss ich da wohl vorbeischauen. Da geht einem als aller letztes der Gedanke nach sexueller Erfüllung durch den Kopf.

18/00 Uhr

Da stehe ich nun mit einer Freundin. Noch ist viel Platz. Nah kommen wir der Bühne aber nicht. Ein Bereich von knappen 100×100 Metern ist für VIPs reserviert. Das bedeutet Parteimitglieder aus Arnsberg und Umgebung. Die dürfen sogar sitzen. Wenn ich mir die so anschaue könnten die meisten auch gar nicht mehr lange stehen. Eine kleines Meer aus mint, ocker, beige und kaki breitet sich vor mir aus. Wie Schaumkronen auf den Wellen das silberne Haar. Beinahe beruhigend dieser Anblick. Keine hektischen Bewegungen, höchstens ein sanftes Wogen wenn sich langsam einer der scheintoten Kreaturen rührt. Jäh werde ich aus meiner Meditation gerissen als der Rötgen das Wort ergreift. Vorher hatten unbedeutende Kommunalpolitiker was von sozialer Gerechtigkeit geschwatzt – und vom Autobahnbau. Aber so richtig hörte ich ja wie gesagt nicht zu.

Leider mache ich diesen Fehler beim Röttgen. Puuuuhh. Populistischer ging es ja gar nicht. Eine eine kaum abgeschmeckte Mischung aus Parolen der Linken, der Grünen, der FDP und der SPD zusammen mit einigen altbackenen Bemerkungen um die Stammwählerschaft nicht tot von der Schützenfestgarnitur kippen zu lassen. Eine eierlegende Wollmilchsau will die CDU sein. Ich würde gerne mal klare Beispiele nennen. Nur hat sich der Herr auch nie klar ausgedrückt. In seiner kleinen Hasspredigt ging es dann auch ans eingemachte. Denn wo er konkret wurde, war bei Verunglimpfungen den anderen Parteien gegenüber. Trottel ist da noch gnädig. Er betonte auch sehr häufig, dass für jeden guten Deutschen die Grünen und die SPD nicht wählbar sind, weil sie anscheinend etwas gegen unsere Verfassung haben.

Zwischendurch spielt dann auch noch eine Blaskapelle. Zunächst zünftige Märsche. Aber mich haben sie zu dem Zeitpunkt als Fan gewonnen, als sie das Thema vom A-Team spielen. Und zwar komplett! Leider nicht als die Merkel in die Manege – äähhh auf die Bühne – marschiert.

Wo wir gerade bei der sind. Inhaltlich dem Röttgen ähnlich. Als sie jedoch auf das Thema Verschuldung zu sprechen kommt verschlägt es mir den Atem. Anders als ihr Vorredner sagt sie sinngemäß, dass ja wohl nicht nur eine Partei für die hohe Staatsverschuldung verantwortlich sei und sich alle mal an die eigene Nase packen müssten. Die CDU inklusive. (Sie lies natürlich durchblicken, dass nur die CDU das ändern könne.)

Ei. Harte Worte. Ihre ganze Rede war ernsthaft und gleichzeitig mit einer Priese Humor. Auch unterließ sie Schmähreden. Betonte, dass Menschen mit Migrationshintergrund einen wichtigen unternehmerischen Beitrag leisten. Zum Schluss machte sie sogar ein paar selbstironische Bemerkungen und ich erwischte mich dabei wie ich mitlachte. So eine S*#+E.

Trotzdem ist das alles nix halbes und nix ganzes. Demnächst sind Wahlen. Und ich weiß nicht welches metaphorische T-Shirt ich anziehen soll.

  •  Auch wenn die Merkel gut gesprochen hat. CDU geht gar nicht.
  • Die Grünen? Die sind auch nicht besser als alle anderen. Die werden mir sogar zunehmend unsympathischer.
  • Die SPD? Hmmm.
  • Und die Piraten? Was haben die denn zu bieten? Die sind doch ne reine Protestwählerpartei.
  • Die Linke oder FDP? MUAHARHAR: Guter Witz…
  • Und den Rest muss man hier nicht mal aufführen…

Ich glaube ich mach es so wie ich es neulich gehört habe: Ich stell mich in die Wahlkabine und lasse meinen Finger immer von oben nach unten gleiten und sage ganz laut:

RUF MAL EINER STOPP!

Always look on the bright side of life


Nicht nur einmal tat ich hier meine Einstellung zum Thema „Karma“ kund. Ich habe zudem Theorien über den Zusammenhang von Glück und Unglück aufgestellt. Das es da so eine Art Ausgleich gibt.

Zja. Und in den letzten Wochen war ich tatsächlich extrem gut drauf. Ich war beinahe glücklich. Und das ohne Frau. Nun ist allgemein bekannt das ich ein Trottel bin. Und weil ich ein ebensolcher bin, habe ich die gute Zeit genossen (was man bekanntlich nicht tun sollte um das Unglück nicht zu provozieren.). Ich hatte Spaß auf der Arbeit, bin herumgecruist, habe viel gelernt in Sachen Bildbearbeitung und Fotografie, habe Freunde besucht etc.

Ein wahrer Höhenflug.
Und dann kam Heute. Der Tag fing richtig dufte an. Am frühen Morgen hatte ich mich mit einem guten Kumpel getroffen. Zunächst auf ein geschmacksneutrales Frühstück bei McDonalds. Im Anschluss wollten wir zusammen zum TÜV um den Ommi endgültig für die 2012er Saison fertig zu stellen.

Doch schon der Hinweg zur Burgerschmiede begann mit einem schlechten Omen. Herr Wackeldackel verlor seinen Kopf. Mein Schutzpatron verliert seinen Kopf! Schlimmer kann es ja kaum sein.

Zja, aber komischerweise hat der Ommi trotzdem den TÜV bestanden. Zwar mit geringen Mängeln, aber hey? Der ist ja nun auch bald 26 Jahre alt. Ich werde (vermutlich) 28 (wenn nichts dazwischen kommt) und habe bereits schwere Mängel. Und bin  ein Mensch.

Nach dem erfolgreichen Termin hatte ich den Dackelvorfall bereits vergessen. Ich saß entspannt und glücklich hinterm Volant des Ommis und steuerte ihn über die kurvigen Passstraßen. Nicht schnell. Es stand zwar noch eine Fortbildung an, aber die begann erst in zwei Stunden. Aus dem Radio entwischten die sanften Klänge einer Akustikgitarre – begleitet von der quäkigen Stimme Bob Dylans. Ihr merkt schon, ein ziemlich schöner Augenblick. Aber was wäre eine gute Geschichte ohne Wendung? Diese Wendung donnerte mit überhöhter Geschwindigkeit in Form eines neueren schwarzen VWs auf mich zu. Auf meiner Spur.

Ich riss das Lenkrad rum und auch der andere Fahrer wich aus. Es gab zwischen den Autos keine Kollision. Dafür aber mit einem Randstein. Der frisch getüfte Ommi hob ab und landete in der Botanik.

Nein. Das fand so nicht statt. Das wäre zwar dramatisch und würde der Geschichte guttun, entspricht jedoch zum Glück nicht der Wahrheit.

In Wirklichkeit war es so: Ich riss das Lenkrad rum und auch der andere Fahrer wich aus. Es gab zwischen den Autos keine Kollision. Dafür aber mit dem Randstein. Durch den Wagen ging ein Ruck, ich fing ihn wieder ein und brachte ihn zurück auf die Straße. Kein Mensch verletzt. Aber doch bestimmt mein stählerner Freund?

Um das zu klären hielt ich an der nächstmöglichen Stelle um nach eventullen Schäden zu sehen:
Die Weißwandringe sind auf der Beifahrerseite schon mal ruiniert. Aber das ist nicht schlimm. Das ist Kosmetik. Viel Schlimmer ist, dass in der Lenkung nun Spiel ist und sie knackt. Und zwar Extrem. Könnte das Lenkgetriebe sein. Jetzt geht’s erst mal in die Werkstatt um nachzusehen was tatsächlich im Eimer ist. Solange fahre ich wieder den Pavel. Dieser kleine dreckige Punk. Ich bin richtig dankbar das er noch da ist und ich ihn nicht abgemeldet habe. Den Ommi fahre ich nicht, solange ich nicht weiß was mit der Vorderachse und der Lenkung ist. Sicherheit geht vor.

Aber es ist wie immer. Wenn ich scheiße baue sind 100 Zeugen anwesend. Hab ich den Schaden hauen die Beteiligten ab und ich stehe im Regen.

Some things in life are bad,
They can really make you mad,
Other things just make you swear and curse,
When you’re chewing on life’s gristle,
Don’t grumble,
Give a whistle
And this’ll help things turn out for the best.
And…

Always look on the bright side of life.

Und das am frühen Morgen


DING DONG. Hmm? Ich brauche erst mal einen Moment bis ich begreife, dass es an meiner Tür geläutet hat. Geh ich an die Tür? Ich bin noch in Boxershorts und T-Shirt unterwegs. An meinen Füßen dicke Kuschelwollsocken die mir meine Arbeitskollegin gestrickt hat. Die sind echt toll. Giftgrün und Feuerrot geringelt. Beide Socken unterscheiden sich außerdem in der dicke der Ringelung (sagt man das so?). Genug der Socken. Es ist Sonntagmorgen. Circa 10 Uhr. Wer um alles in der Welt würde denn um diese Zeit bei mir Klingeln? Es gibt nur einen Weg das herauszufinden.

Voller Neugier und Tatendrang begebe ich mich zur Tür. Was im Klartext folgendes bedeutet: Langsam stelle ich den Becher Kaffee auf den Schreibtisch und stoße den Stuhl ein Stück nach hinten um ihn drehen zu können. Nach einer Gedenksekunde stehe ich auf und schluffe langsam zur Tür. Zum Glück habe ich einen Kommunikator und muss die Tür nicht öffnen.

Besucher: „Hallo, hier ist ihr Nachbar. Sie haben das Seitenfenster von ihrem Auto offengelassen. Und ihr ganzes Zeug liegt noch drin.“
Ich: „Oh. Ähm danke. Das ist ja gut.“
B: “Gut?“
Ich: „Das mein Zeug noch drin ist. Und das sie Bescheid sagen.“
B (stutzt): „Bevor ich es vergesse. Es regnet außerdem rein.“
Ich: „Das tut es immer. Aber sie haben schon recht. Mit nem offenen Fenster sollte man nicht an der Straße parken. Vielen Dank. Ich kümmre mich darum.“

Was für ein Stress. Ich war gestern Nacht noch unterwegs. Damit der Motor nicht überhitzt mache ich im Stadtverkehr immer die Heizung an. Und das Fenster auf. Also hat das Auto logischerweise die ganze Nacht offen dagestanden. Ob das Stativ noch da ist welches mir ein Kumpel geliehen hat? Nun werde ich doch munter und sehe zu das ich in die Pötte komme. Wäre scheiße wenn das verschütt wäre.

Nachdem ich mir notdürftig Hose und Sakko überwarf und die tollen Socken gegen Hausschlappen eingetauscht habe trete ich in den Regen. Nach wenigen Sekunden bin ich auch schon nass.

Ich renne nach rechts. Ich glaube das ich das Auto dort gestern abgestellt hatte. Am Ende der Straße beliebe ich verdutzt stehen. Es ist weg! Ach du scheiße. Hat das am ende jemand geklaut? Ruhig, ruhig! Denk nach, McFly. Denk nach. Bestimmt steht es vor der Apotheke. Wieder zurück gerannt. Am Haus vorbei. Bis an das andere Ende der Straße. Dann abgebogen. Kein Auto da. Mensch Pavel. WO BIST DU?

Vor der Feuerwache? Nee. Da stehe ich am Wochenende fast nie, weil man da so weit laufen muss. Egal. Gucken gehen. Inzwischen klatschnass und reichlich genervt renne ich wieder die Straße entlang. Biege ab. Und sehe folgendes: kein verbeultes jämmerliches Auto mit offener Scheibe. Mitlerweile bin ich dann doch etwas beunruhigt.

Wo könnte er denn dann stehen? Langsam gehe ich zur Wohnung zurück und grüble. Was habe ich gestern gemacht? Ich habe hinter einem silbernen Corolla eingeparkt. So dicht, das ich mich beim Vorbeiquetschen zwischen den Autos am Schweinehaken des Corollas gestoßen habe und jetzt nen blauen Fleck am Schienbein habe. Doch wo war das? Aber klar doch!

Jetzt weiß ich auch wieder warum mein erster Impuls war nach rechts zu rennen. Ich habe vor dem Bäcker und nicht vor dem Makler, wie sonst, geparkt. Das ist auf der anderen Seite der Kreuzung. Da hab ich natürlich nicht hingesehen. Zack, zack. Beine in die Hand.

Und da steht er. Der Pavel. Dieser bemitleidenswerte Wagen. Das Beifahrerfenster komplett herunter gedreht. Ich gucke rein. Ein Zentimeter Wasser dürfte da wohl an der Tiefsten Stelle drin stehen. Aber das beste: Stativ und dem ersten Blick nach zu urteilen der ganze Rest ist noch da. Juche, jucha, jucheisasa.

Jetzt sitze ich hier und überlege ob ich den Knopf heruntergedrückt habe nachdem ich das Fenster hochdrehte. Geh ich nochmal raus?

Ich lese


Da liest man viel. Den ganzen Tag an sich. Man liest auf der Arbeit. Zunächst die Neuigkeiten in meinem Postfach. Ganz analog. Als erstes ne Nachricht von Chef. „Hallo. Du musst heut Mittag in die Villa fahren und dort aushelfen.“

Hmhm. Muss ich das? Und wer zahlt den Sprit? Die Stadt? Wohl nicht. Aber Dienstanweisung ist Dienstanweisung. Also nehme ich es hin.

Nächster Brief. Mit krakeliger Kinderschrift, einige Buchstaben spiegelverkehrt, steht dort mein Name und der Name des Kindes. Dazu ein verbeultes, von Kinderhand gemaltes Auto. Es erinnert mit viel Fantasie an Pavel. In dem Auto sitzt ein Strichmännchen mit Hut und einem dicken Grinsen. Die Künstlerin hat auch ein paar Noten neben das Fahrerfenster gemalt. Ziemlich eindeutig die Szene. Ich freue mich. Weil das Kind sich so viel mühe gemacht hat und explizit ein an mich gerichtetes Kunstwerk geschaffen hat. Aber noch viel mehr bin ich von Stolz erfüllt. Zugegeben. Ich bin es auch aus Eitelkeit. Es ist schön zu sehen, das man den Kindern Freude macht und ihren Alltag bereichert. Sonst würden sich die Kinder nicht solche Mühe machen. Dafür quält man sich ja morgens aus dem Bett. Aber ich bin auch stolz auf die Urheberin. Denn meinen Namen konnte sie bis dato noch nicht schreiben. Und die künstlerische Fähigkeit ist mehr als altersentsprechend entwickelt. Außerdem sieht man, dass mit viel mehr Gewissenhaftigkeit vorgegangen wurde als sonst üblich. Fein, fein.

Nächster Brief. Wieder vom Chef. „Hallo. Musst doch nicht zur Villa. Gruß, dein Chef.“

Brief eins und drei werfe ich in den Müll. Den Tag über begleiten mich noch zahlreiche Post-It’s, Bilderbücher und Entwicklungsberichte. Außerdem eine Einkaufsliste und anderer Kram.

Man kommt nach hause. PC an. Kaffeemaschine an. Anlage an. Musik an. Browser an. Fusselforum an. Facebook an. SZ an. Thunderbird an. Zigarette an.

Woar. Die einzigen die mich nicht mit Infos zuballern sind meine Freunde Kaffeemaschine und Kippe. Also Musik wieder aus. E-Mails wieder aus. Achja. E-Mail. Da gab es doch noch richtige Post. Im Briefkasten. Ganz analog und so. Aber ich habe angst vor meinen Briefkasten. Neulich wurde ich von einem Kind gefragt wovor ich angst habe. Da antwortete ich ohne zögern „Vor meinem Briefkasten.“

Meistens ist da eh nur Spam drin. Ganz analog. Aber dazwischen drängeln sich auch fiese Rechnungen. Dabei müsste ich keine Angst haben. Aber wer will sich schon mit schlechten Nachrichten belasten? Ich nicht. Also bleibt der Kasten wie er ist. Voll.

Achjaa. Und dann kommt das Infos filtern. Was ist wichtig? Was nicht? Tendenziell lese ich erst das wichtigste – oder das was ich dafür halte. Dann liest man dieses und jenes. Und andauernd denkt man, dass man dazu auch noch etwas beitragen könnte. Also trägt man immer weiter zur Datenvermüllung bei. Wir Menschen sind halt ein soziales Völkchen. Und zum sozialen Leben gehört Kommunikation. Ameisen machen das über Hormone und son Kram. Bin ja kein Biologe. Aber so ähnlich war das glaube ich. Wir Menschen machen das über Pheromone, Hormone, Mimik, Gestik, das gesprochene Wort und das geschriebene Wort. Und dann gibt es ja auch noch die Möglichkeit der Kunst und all ihren Spielarten. Oder Codes. Und so weiter. Wir sind halt ein soziales Völkchen, wir Menschen. Und so kompliziert.

Und dann liest man. Und dann denkt man wieder das man dazu etwas beitragen könnte. Allzu oft kann man nichts beitragen. Man kann nur als anonymer Nickname einen Kommentar abgeben und bildet sich ein damit etwas bewirkt zu haben. Aufmerksamkeit geschunden? Provoziert? Unterhalten?

Kann egal sein. Und dann kommen an manchen Tagen Blockaden. Was macht es aus das ich jetzt was schreibe? Bringt mir eh wenig. Und vor allem trägt es zu alldem rein gar nichts bei. Außer zu noch mehr vom bereits erwähnten Datenmüll. Und was macht man? Man schreibt. Man schreibt trotzdem. Nur damit ein anderer nach hause kommt. PC an, Kaffeemaschine an. Den ganzen anderen Müll an.

Ich gehe jetzt ins Bett. Freue mich auf die Arbeit und das ich dort etwas mit Sinn mache. Dann lese ich noch etwas in meinem neuen Buch. Ganz analog. Ganz für mich. Ganz ohne Sinn.

Best of „MSO“ Teil 6 – Heute: KLONK


Dieser Oldie passt perfekt zum Wetter dort draußen. Don’t waste the waste!

11. März 2010
Frühdienst. Da muss man zwar unglaublich früh raus, kann aber mittags nach hause! Das wird ein toller Tag! Alles beginnt wie jeden Morgen. Ich verlasse die Wohnung, knalle ohne abzuschließen die Tür hinter mir zu, damit die Mitmieter auch wissen, dass ich wech bin.
 Ich hab wirklich gute Laune. Warum auch nicht? Die Sonne scheint und draußen ist es trotz der Minusgrade wärmer als in meinem Bad. Und dort war es schon klasse, weil die heutige Ausgabe des Spiegelbildes nicht ganz so abstoßend war wie sonst.Ich stehe also vor dem Haus und träller „play that funky music“. Die Sonne wärmt meine Haut ich gehe weiter, schließe dabei die Augen und genie… platsch. Scheiße. Ja alles hat zwei Seiten. Schmelzwasser…Na geil.
Jetzt hab ich nen nassen Schuh und ne nasse Socke. Und das nach 5 Metern. Kein neuer Rekord, aber ärgerlich. Ich schmunzle und gehe zum Wagen. Man, wie er in der Sonne glänzt. Gestern habe ich den Ommi ja auch frisch gewaschen. Schon für diesen Anblick hat es sich gelohnt. Schlüssel rein. Oh, geht schwer. Die Zentrifugalverriegelung öffnet sich aber mit einem hörbaren „Tschack“. Radio an, WOW, Night Train läuft gerade.
Hehe.So, Tür zu und los. KLONK. Moment – Klonk?? Das macht sonst FOPTSCHAK und nicht KLONK. Klonk ist nicht gut. Nur so aus Spaß will ich ausprobieren ob die Tür das Geräusch nochmal macht, wenn ich sie erneut öffne und schließe. Macht sie aber nicht. Denn sie öffnet sich nicht mehr! Verdammt! Ich hab ja schon so einiges gehört. Aber noch nie, das einer in seinem Wagen festsaß, weil die Türmechanik blitzgefror! Ich probiere die Beifahrertür. Auch blockiert. Wie das geht weiß ich nicht, aber es geht. Tolle Wurst.
Intelligenter weise habe ich ja immer Schlossenteiser IM Auto. Ich wusste immer das sich das irgendwann auszahlen würde.Quiiik, quiiiik, quiiiik. Scheibe runtergekurbeln zum Takt von James Brown. Gaaaaaaaanz lässig den Arm raus gelegt, als wäre es ein schöner Sommertag und unauffällig etwas Enteiser ins Schloss getröpfelt. Einwirken lassen, Motor gestartet und so getan als würde ich ihn warmlaufen lassen. Knopf rauf und runter gedrückt. Türöffner betätigt. NIX! Nichtmal ein widerstand zu spüren. SCHEIßE. F****K, HIMMEL ARSCH UND LAPALOMA!
Oh man! In 5 Minuten muss ich da sein. Zum Laufen ist es zu spät. Also Pedal zum Metall und mal gucken was ich mache wenn ich in der KITA bin. Wird bestimmt ein toller Anblick wenn ich nach hinten kletter um die Fondtür zu nutzen. Aber wer sagt das die funktioniert? Inzwischen geht mir auf, dass ich vor der eigentlichen Waschanlagenfahrt am Vortag die Fugen und alle Dichtungen mit dem Hochdruckstrahler gereinigt habe. Das wird der Grund gewesen sein. 4 Minuten später bin ich auch schon da. Wagen parken. Gebe ich der Tür noch eine Chance? Ja. Augen zugekniffen, Zähne zusammengebissen und laaangsam am Öffner gezogen uuuund …..

Klack. KLACK! JAWOLL! Danke Ommi! Der Tag beginnt. Und dieser ist soweit recht ereignislos.

Bis zum Mittagessen. Machen wir es kurz. Ich packe gerade Reis, Hühnergeschnetzeltes und so weiter in die Schüsseln. All das wird aufs Tablett geräumt und los geht’s. Zur Fütterungszeit muss alles schnell gehen. Also lege ich einen Zahn zu und eile die lange, gewundene Treppe des etwas exzentrischen Baus nach oben, als ich mir mal wieder selbst im Weg stehe. Fuß und Stufe haben Feindkontakt, mein Kadaver kippt nach vorn, meine Augen werden größer und die überschwappende, doch zum Glück nur lauwarme Sauce überdeckt jedes einzelne Kleidungsstück in Sekundenbruchteilen. „OH NEIN! SO EINE SAUEREI.“ entfährt es meinem, im Kindergartenmodus befindlichen Fluchzentrum. Nach der Treppenreinigung hatte ich dann Gnadenfeierabend und konnte ne halbe Stunde eher gehen. Dreckig und Stinkend wollte ich nur noch nach Hause. Den Vorfall am Morgen hatte ich schon ganz vergessen als ich den Schlüssel ins Schloss der Autotür steckte. KLONK.

Ein Kreuz…


*Achtung Satire*

… mit den Kreuzfahrern. Ihr habt es ja sicherlich alle gehört. Der Untergang der „Costa Concordia“. Ich warte jetzt schon auf den großen RTL Zweiteiler der innerhalb der nächsten drei bis 24 Monate ausgestrahlt werden dürfte. Ist ja in den letzten Jahren Trend gewesen, derlei Ereignisse zu „TV-Events“ auszuschlachten. Ich meine, diese „Katastrophe“ bietet alles was das Herz begerht. Die Traumschiffromantik, Mittelmeerflair, inkompetente Menschen am Ruder und Tote.

Das dabei Menschen zu Tode kamen ist natürlich eine Tragödie. Aber es starben ja nicht nur Menschen. Nein, viel schlimmer. Denn: Son dreckiger Franzose interessiert hier doch keine Sau. Und so mancher Gast, der mit dem Service bei der Evakuierung unzufrieden war ist sicherlich froh, dass der eine oder andere Asiate aus der Crew an Board blieb (anders als der Kapitän, der zusammen mit den Ratten das Schiff als erster verlassen hat). Es kamen aber eben nicht nur Menschen um. Nein! Sogar deutsche Mitbürger sollen unter den Opfern sein. So eine Frechheit. Und gleichzeitig für die Bild und alle anderen Medien soooooo schön.

Da wird es ihnen gleich warm um die Brieftasche. Das ganze wäre keinen Fliegenschiss wert gewesen, wenn da jetzt Amis draufgegangen wären. Aber DEUTSCHE? WAU! Jetzt mal echt. Wenn das keine Schlagzeile (in tausendfacher Ausführung) wert ist.

Herzlichen Glückwunsch an Springer, RTL und den ganzen Rest.

Aber das ist ja alles so garnicht amüsant. Darum nun: Musik.