Über Mein Schlaraffenland

Nur ein weiterer Quatschkopf im WWW

HORROR IN DER TIEFGARAGE!


Fragt mich nicht warum. Aber merkwürdige Dinge passieren mir oft auf dem Weg zum Auto.

Ich hatte ein paar Tage Urlaub – gestern der letzte Tag. Und wie das so ist, lässt man die Seele baumeln wenn man frei hat. Leider schlagen dann die durch Stress bedingten Beschwerden ganz besonders hart zu. Und so begab es sich, dass ich fürchterliches Sodbrennen und Magenkrämpfe hatte.

Kein Problem. Hätte ich noch meine Pillen gehabt. Aber die letzten Vorräte hatte ich bereits in der Nacht zuvor gegessen. Danach war auch erst mal gut. Bis es Mittwoch Nachmittag wieder losging und sich bis zum Abend echt hochgeschaukelt hatte. Und was ist Mittwochs? Der „das Gesundheitswesen macht Frei“ Tag.

Also erprobte ich zunächst die männliche Masche: Alles halb so wild. Das mit der zerfressenen Speiseröhre und dem verätzten Mageneingang muss ein echter Mann aushalten. Abgelenkt habe ich mich mit „the walking dead“. Prima Plan, wie sich herausstellen sollte.

Um 21 Uhr habe ich mich ins Bett gelegt und bin sogleich eingeratzt. Und wurde unverzüglich von meinen Magensäften geweckt. Die Tage zuvor hatte ich nämlich auch schon nicht wegen des Mists gepennt. Trotz Pillen. Vielen Dank auch. Ich sah schon wieder eine schlaflose Nacht vor mir, und einen Arbeitstag im Zombiemodus. Da hatte ich keinen Bock drauf.

Also schnell ne Hose übergestreift, ins zerlumpte Sacko geworfen, aus versehen zwei verschiedene Schuhe angezogen und total verpeilt in die Außenwelt. Mission: Milch und Bullrichsalz. Beides prima Hausmittelchen um dem Brennen Herr zu werden. Und im Supermarkt erhältlich.

Langsam tastete ich mich in den unbeleuchteten Hinterhof. Verdammt, warum ist der unbeleuchtet? Achja. Ist ja alles im Arsch hier. Also weiter.

Von der Finsternis des Hofs setzte sich der tiefschwarze Schlund der Tiefgarage nur unbedeutend ab. Aber ich kannte den Weg ja auswendig. Dachte ich. Langsam setzte ich einen Fuß vor den Anderen. Ich selbst schlurfte halb wie ein Klischeeuntoter die Rampe hinab. Als ich das Tor passierte und von der Schwärze der Nacht verschluckt wurde, wusste ich plötzlich wie es in Dieter Bohlens Seele aussehen musste. Für einen Moment musste ich aufgrund dieses genialen Einfalls grinsen.

Plötzlich das unvermeidliche Geräusch aus der Dunkelheit. Ach du grüne Neune. Was ist denn das? Handy gezückt. Mit dem Display Licht gemacht. Schatten gesehen. Licht wieder aus. Dann lieber die Ungewissheit als komische Schatten und Reflektionen an Stellen die meiner Erinnerung nach gar nicht reflektieren dürften. Schlüssel. Wo ist der Schlüssel? Ach. In meiner Hand. Stimmt ja.

Ich gehe schneller. Nach wie vor ohne Sicht. Renne gegen etwas hartes. Falle auf den Arsch. Stehe auf. Es ist das Auto. Türklinke finden. Aufschließen. Scheiße. Und der Schlüssel fällt mir aus der Hand. Das darf doch wohl nicht wahr sein! Ich öffne die Autotür, damit ich Licht zum Suchen habe. Moment. Die Autotür? Achja. Ich schließe den Phiat ja nie ab. Naja. Trottel.

Schlüssel geschnappt. Phiat geentert. Tür zu. Wieder Dunkelheit. Und dann der größte Horror. Ist da was auf der Rückbank? Check the backseat. Ich trau mich nicht. Schmeiß den Wagen an. Fernlicht. Quietschende Reifen. Alter Verwalter. Wäre da was gewesen, es hätte sich prächtig amüsiert beim beobachten seiner Beute.

Auf dem Rückweg habe ich die Karre zwei Straßen weiter unter einer Laterne geparkt und bin zurück zum Haus gejoggt. Ich wollte nicht das Risiko eingehen und die gerade mühsam eroberten Vorräte an die Zombies in meiner Garage verlieren. Ich bin dann glücklich rülpsend dank Bullrichsalz und Milch bei eingeschaltetem Leselicht eingeschlafen. Happy End.

Aus zwei mach keins


Sonntag, 2:30 Uhr

Gerade komme ich zu Fuß nachhause. Wer kennt das nicht? Zwei Autos in der Garage und keines kann fahren. Wobei an dieser Aussage zwei Dinge nicht korrekt sind.

Pavel kann, darf aber nicht, weil er weder TÜV noch Zulassung hat. Ich hab ihn ja abgemeldet nachdem der Polizei aufgefallen ist das der TÜV um ein paar Monate überzogen war.

Und Ommi steht nicht in er Garage, sondern ein paar Kilometer weiter den Berg hoch. Bei Freunden vorm Haus.

Wir hatten einen echt schönen und langen Abend. Und als ich gerade, es war circa kurz nach zwei Uhr in der Nacht, die Karre anlassen wollte machte der Anlasser nur „KlickKlickKlick“. Das gleiche Klicken was man auch zu hören bekommt wenn die Batterie alle ist.

Das war nicht ganz ohne Ankündigung. Der Geselle hat das schon einige Zeit. Dann ist es so als würde der Anlasser stecken bleiben. Beim zweiten Versuch springt er dann aber immer an. Das Klicken ist allerdings neu. Und weil der Anlasser, man nennt es glaube ich „durchrutscht“, springt logischerweise der Motor nicht an.

Leider habe ich aber keine Ahnung ob wirklich der Anlasser der Grund ist. Und ich weiß nicht einmal wo ich den finde. Ich schaue gleich erst mal in meine Printausgabe von „Jetzt helfe ich mir selbst: Opel Omega A“ und gucke mal ob das Buch mehr weiß.

Gut ist: Ich weiß das er unter der Motorhaube in der näheren Umgebung des Aggregats sein muss.

Warum ich die Batterie als Schweinehund ausschließe? Die ist erstens neu und zweitens ist sie nicht leer.

Achjaaaaa. Immer diese Luxusprobleme. Pavel steht ja zum Verkauf. Am Montag will ein möglicher Kunde mit der Eisenbahn gen Sauerland reisen und ich soll ihn abholen. Was nicht geht. Ergo: kein Verkauf. Dieser wäre aber toll, damit ich mir mögliche Ersatzteile leisten kann.

Ich mach mir über den ganzen Scheiß aber erst mal keinen Kopf. Morgen werde ich Pavels Batterie ausbauen und damit noch oben wandern um auszuschließen das die im Ommi befindliche Batterie der Übeltäter ist. Dann lasse ich mir noch Starthilfe geben. Und wenn das alles nix bringt rufe ich meine Freunde von den gelben Engeln und lasse das Auto nach Hause schleppen. Und dann sehen wir weiter.

Ich muss eh nirgends zwingend hin (außer zum Bahnhof), Lebensmittel sind im Haus und zur Arbeit komme ich zur Not per pedes.

Life is white and I am black


Warum macht es eigentlich so viel Spaß zwischendurch mal böse zu sein? Heute auch wieder. Ich hatte einen super Arbeitstag. Die Sonne scheint und der Rückweg geht nur im Schneckentempo voran. Das liegt nicht daran, dass ich im Stau stehe. Der Stau rollt hinter mir. Was mir wiederum völlig wumpe ist.

Ich habe es nicht eilig und es wird bei der Musik auch ordentlich mitgegrölt.. Es läuft gerade „Novocain for the Soul“ von den Eels als ich in eine Seitenstraße abbiege.

Gerade als die Stelle

Life is white
And I am black
Jesus and his lawyer
Are coming back

kommt – und ich richtig in fahrt bin – sehe ich einen Leichenwagen samt Bestatter am Straßenrand. Just bekomme ich einen totalen Lachanfall welcher einfach nicht abebben will. Und auch jetzt, in diesem Moment, muss ich wieder laut bei dem Gedanken an diese Situation kichern.

Ganz schön gemein. Vermutlich lese ich die Tage in der Zeitung, dass sich dort ein Drama abspielte und ich habe dann ein schlechtes Gewissen. Zu meinem Glück lese ich die lokalen Käseblätter nicht.

Anbei noch der Song. Ihr werdet merken das das nicht mal ein „gute Laune Stück“ ist. Trotzdem bekomme ich dabei zumindest immer ein „Wohlfühlkribbeln“.

http://www.dailymotion.com/embed/video/xr793
Eels - Novocaine for the Soul von FabCure

Bleibt die Frage warum es so viel Spaß macht manchmal politisch und menschlich komplett neben der Spur zu sein.

Schlaraffileaks


In letzter Zeit häufen sich die Meldungen über Kannibalismus. Alleine diese Woche zwei die es in die Onlineausgabe der „Welt“ geschafft haben. Klar, die Springer Mediengruppe will uns weiß machen, dass es sich dabei um „schockierende Einzelfälle“ handelt. Jedoch sollte man auch das Jahr bedenken in dem wir uns befinden.

2012

Da soll ja angeblich die Welt untergehen. Hoffen wir mal das damit das Käseblatt gemeint ist und nicht unsere Zivilisation samt Aufenthaltsort.

Als Zombifilmfan und Paranoiker ziehe ich natürlich ganz andere Schlüsse aus den Meldungen. Das sind die ersten Anzeichen einer Zombieapokalypse!

HIV positive Frau beisst Kollegen die Lippe ab.

Die wahre Geschichte:

Zunächst stand Deloris apathisch auf einem Fleck. In den Händen ein Tablett. Morgens musste sie sich schon aus dem Bett quälen. Es ging ihr dreckig – nur deswegen nicht zur Arbeit gehen? Sie brauchte den Job. Also ging sie.

Doch nun war alles wie weggeblasen. Ersetzt durch ein einziges Gefühl. Hunger! Ein nagender Hunger. Die Welt um sie dumpf und … Halt! Da lag etwas in der Luft. Ein schmackhafter Duft.

Herbert betrat den Raum und sah dort seine dunkelhäutige Kollegin stehen. Sogleich blaffte er sie an, dass sie mal zusehen solle und nicht fürs Herumstehen bezahlt würde. Dabei bemerkte er nicht ihren trüben Blick. Er war nicht der Mann der Untergebenen in die Augen schaute. Das war Zeitverschwendung.

Der aus dem Mund triefende Speichel hingegen verdutze ihn schon. Darum fragte er dann auch mit etwas ruhigerem Ton ob alles Okay sei. Das war es natürlich nicht. In Sekundenbruchteilen ließ die Küchenfee das Tablett fallen und machte sich an das schmackhafte Häppchen was da mit ihr sprach. Leider kam dieses ins Straucheln und fiel zu Boden, woraufhin die untote Küchenhilfe mal einen Bissen probierte.

Eine Zeugin verständigte die Polizei. Als diese eintraf waren Deloris und Herbert mit ganz anderen Dingen beschäftigt. Zum Beispiel dumm durch den Raum wandern. Sie hatten beide noch marginales wissen. Etwa hätten sie noch ihre Unterschriften geben können wenn die Feinmotorik nicht dahin gewesen wäre. Automatismen beherrschten sie also noch. So probierten sie die Türen aus um herauszukommen. Denn hinter diesen vernahmen sie die Lebenszeichen potenzieller Mahlzeiten. Doch das Klinkenputzen brachte keinen Erfolg. Die Zeugin hatte alle Ausgänge verbarrikadiert. Was folgte war weniger schön für die zwei:

Beide wurden nach dem Eintreffen einer „Sondereinheit“ noch an Ort und Stelle durch Kopfschüsse hingerichtet um eine Epidemie zu verhindern.

Zu guter Letzt wurde ein Pseudoprozess nach bester Verschwörungsmentalität – natürlich mit Schauspielern – abgehalten um die Öffentlichkeit einzulullen. Was funktionierte. Springer sei dank.

Nackter Kannibale isst Gesicht seines Opfers.

Aha. „Nackter Kannibale“. Auch hier hat es ein Zombieangriff in die „Welt“ geschafft.

Doch rollen wir auch diesen Fall auf und sehen ihn uns genauer an. Kokainrausch? Gut möglich. Auf Drogen macht man so manchen Schmarren. Aber glauben wir das wirklich? Natürlich nicht.

Der letzte Tag. Eine Rekonstruktion:

Gordon Shumway kommt gerade von einer Geschäftsreise. Er fühlt sich schon seit dem Abflug in München nicht besonders gut. Und darum freut er sich umso mehr auf seinen Lebensgefährten Alex. Seine süßen Augen und zarten Lippen würden ihn nach dem anstrengenden Meeting wieder auf die Beine helfen. Und so war es auch. Sein Freund Alex kümmerte sich die ganze Nacht sehr „aufopferungsvoll“ um Gordon. Nach dem Liebesspiel schliefen beide nackt ein. Nur einer wachte auf. Und zwar Alex. Bei Gordon davon zu sprechen das er aufwachte wäre – hmm – nicht ganz korrekt. Man müsste eher sagen er „erwachte“.

Als Gordon eben jenes tat sah er Alex geradewegs an. Und seine Gefühle waren fast wie vor seiner Wandlung. Die süßen Augen und zarten Lippen seines Freundes weckten wieder Begierde in ihm. Unstillbare Begierde. Gordon – jetzt untot – viel in einer an Wahnsinn grenzender Gier über Alex her, welcher ihn zunächst abwehrte.

Alex sprang auf und rannte – nackt wie er war – durch die geöffnete Verandatür. Gordon ihm auf den Fersen. Nach einigen Metern trat Alex in eine Scherbe. Das machte ihn langsam. Und chancenlos. Wie durch ein Wunder überstand er 100 weitere Meter bis Gordon seine Zähne tief in sein Gesicht stieß. Die Lippen und die Augen waren das beste. Er genoss Alex und spürte gar nicht die Projektile die in seinen Körper eindrangen. Und erst der letzte Schuss, direkt in seinen Kopf, beendete sein treiben.

Zja. Alex hatte es nicht so leicht. Sein Gesicht verloren. Genau wie sein Augenlicht. Doch sein Leid sollte nicht lange dauern. Kurz nachdem er seinen letzten Atemzug tat gebar der Erreger in seinem Blut neues Leben welches einen ebenso starken drang nach menschlicher Nähe verursachte wie bei Gordon. Nur hatte Alex ein Problem. Sein neues Leben würde er als Versuchszombie in einer streng geheimen Forschungseinrichtung in den Bergen Kaliforniens verbringen. Was die Presse meldete variierte natürlich nur geringfügig.

Fußgängerzonenbewohner


Bettler:
Beschimpft mich nicht wenn ich euch kein Geld gebe. Wenn ich euch kein Geld gebe, nachdem ihr mich freundlich angeschnorrt habt, habe ich wirklich kein Geld. Denn einem anständigen und freundlichen Penner habe ich bislang immer noch mindestens nen Groschen oder zumindest meinen Pfand geschenkt. Je nachdem was ich gerade dabei hatte.

An alle Kirchen dieser Welt:
Singt mir keine verfluchten Kirchenlieder vor. Drückt mir keine Flugblätter in die Hand. Droht mir nicht mit Dingen von denen ihr keine Ahnung habt. Zum Beispiel der Hölle.

Eine Bitte an die Punks:
Vielmehr diesen 16 jährigen Wohlstandspunks, welche mit Starbucksbechern, Markenschuhen und Blink 08/15 Shirts durch die Gegend laufen. Sucht euch nen Job. Zum Beispiel Pfand sammeln. Oder fragt eure Mama. Ich hab auch Pfand gesammelt als ich in eurem Alter war. Das tut keinem weh.

Eine Bitte an die Glittermützenträger (alternativ an die Schicksen mit den angeklebten Fingernägeln):
Eure Demut ehrt euch. Immer den Blick gesenkt. Konzentriert auf das wesentliche in eurem Leben. Dem I-Phone und David Guetta. Letzterer in einer Lautstärke, dass man euch beinahe als Missionare bezeichnen will. Schaut trotzdem ab und zu nach vorne. Das senkt die Unfallgefahr.

WWF:
Ich mache es kurz: Fickt euch ins Knie. Aber da ihr euch auch nie kurz halten könnt führe ich es noch etwas weiter aus: Fliegerbrille, Cordjacke und Buttons machen noch keinen Tierfreund. Wenn ihr mal genauer hinschaut steht auf meinen beiden Buttons folgendes: Don’t Panic, Shit Happens. Versteht mich nicht Falsch. Ich bin für die Erhaltung der Umwelt. Tiere interessieren mich allerdings nur soweit, dass sie mich doch bitte in ruhe lassen sollen und gut schmecken müssen. Ich spende lieber für Artgenossen. Das erscheint mir sinnvoller.

 Greenpeace:
Und wenn ihr 100 geile Ischen in die Stadt stellt. Euch spende ich auch nichts. Ich weiß nicht mal warum. Ich mag euch einfach nicht. Lasst mich also auch in Ruhe.

An alle Freunde und Bekannte die ich übersehe:
Ich bin kein arrogantes Arschloch (auch wenn dieser Text etwas anderes aussagt). Ich sehe euch einfach nur nicht. Weil ich damit beschäftigt bin Bittstellern aus dem Weg zu gehen. Manchmal träume ich auch oder bin in Gedanken versunken. Sprecht mich an oder knufft mir nett an die Schulter damit ich auf euch aufmerksam werde.

Musikanten:
Spielt öfter mal das Thema vom Paten.

Panflötenspieler:
Geht sterben.

Danke.

Busted


Vorbei die Zeit der süßen Portion Anarchie die mein Leben bereicherte. Der Pavel musste diese Woche abgemeldet werden oder über den TÜV gebracht. Für letzteren sieht es Essig aus, weil ich im Augenblick weder eine Werkstatt zur Verfügung habe noch Geld für Ersatzteile. Also abmelden. Dabei ist der Pavel gar nicht schlecht in Schuss. Zylinderkopfdichtung muss unbedingt gemacht werden und er braucht einen zuverlässigen Lüfter für den Kühler. Die Roststellen kann man auch Beispachteln. Scheiß der Hund drauf.

Doch beginnen wir dort, wo das (vorläufige) Ende seinen Anfang nahm. Ich liebe es immer zu rekonstruieren wie es zu einem Unglück gekommen ist. Ist vermutlich eine Berufskrankheit. Als Pädagoge muss man ja laufend reflektieren und überlegen was gut war und was besser laufen könnte.

 Dienstag Morgen.
Ich will nach der Arbeit mit dem Ommi direkt zur Werkstatt meines Vertrauens düsen. Abchecken welche Ersatzteile ich für die Vorderachse genau brauche und wie groß der Schaden nun tatsächlich ist – und ob man mit ein zwei Kniffen damit erst mal fahren kann. Nur springt die Karre nicht an. Inzwischen bin ich ja auch einige Zeit nicht mit dem Hobel gefahren. Nur ein Mitleid erweckendes „KlickKlickKlick“ aus dem Motorraum. Ach scheiße. Ich muss noch das Brot für die Kinder vom Bäcker holen. Also habe ich keine Zeit den Ommi zu überbrücken (denke ich) und nehme den Pavel.

Raus aus der Tiefgarage. Rein in die Spielstraße. Und das erste was ich sehe ist ein Streifenwagen. Grr. Na ein Glück das ich noch zum besagten Bäcker muss. Die Polizisten hier ziehen einen nicht so schnell aus dem Verkehr. Die Fahren einem Hinterher bis man von alleine anhält. Ich hatte schon das zweifelhafte Vergnügen das die mich direkt vor der Kita zur Kasse gebeten haben. Das war natürlich kein toller Anblick für Kinder und Eltern und für mich echt peinlich.

Naja. Als ich anhalte ziehe ich schon die Geldbörse aus der Hosentasche und friemle Führerschein und Fahrzeugpapiere hervor.

Ich begrüße die Polizisten mit einem ironischen Lächeln und den Worten:

„Guten Morgen. Führerschein und Fahrzeugpapiere. Richtig?“

Zu meinem Glück hat die Aktion direkt das Eis gebrochen. Der Jüngere beginnt einen freundlichen Dialog und lässt mich sogar zum Bäcker gehen während der Ältere meine Fahrzeugdaten und Personalien aufnimmt. Die machten auch kein langes Tara. Sie haben gleich gemerkt das ich anscheinend kein Verfassungsfeind bin, sehen nur den abgelaufenen TÜV-Stempel und begutachten das Auto ansonsten nur interessiert. Sie loben Pavel sogar. Im Mängelbericht steht dann auch nichts. Halt nur der verpasste TÜV-Termin.

Und ganz ehrlich? Schikane sieht anders aus. Die beiden mussten so handeln. Der TÜV ist nun mal runter.

Zja. Insgesamt hat die Aktion länger gedauert als den Ommi zu überbrücken. Aber ich hatte wenigstens eine gute Ausrede für meinen Chef. Ich war auch abends noch in der Werkstatt. Der Meister hat nochmal nachgesehen und sagte, das er mich damit Fahren lassen würde solange ich die Gelenke im Auge behalte und alle mit der Spritze regelmäßig abschmiere. In den nächsten Wochen geht es dann aber los mit der Reparatur.

PS: Das war übrigends die erste Kontrolle die ich im Pavel hatte. Was ich jetzt mit dem Auto mache? Keine Ahnung. Wollen wir mal sehen.

RUF MAL EINER STOPP


Donnerstag. 17/00 Uhr.

Heieieiei. Was soll ich mir nur anziehen? Normalerweise mache ich mir über so was kaum Gedanken. Ich ziehe einfach an was da ist. Was auch die teilweise recht wunderlichen Farbzusammenstellungen erklärt. Aber nun ist es etwas anderes.

Ziehe ich nun das grüne T-Shirt an? Oder das feuerrote mit dem Emsland Schriftzug? Oder doch das schwarze mit dem Totenschädel?

Das Problem ist, dass man nicht weiß was man nun aussagen will. Letzten Endes habe ich mich für ein lilanes T-Schirt entschieden. Das sagt eher wenig aus. Ja, ja. Wie war das mit der sexuellen Erfüllung und der Farbe Lila? Ist mir egal. Ich besuche unsere Kanzlerin. Die Merkel macht fleißig Wahlkampf in NRW. Unter anderem auch auf dem Neheimer Marktplatz. Und da ich nur wenige Meter von eben jenem entfernt wohne, muss ich da wohl vorbeischauen. Da geht einem als aller letztes der Gedanke nach sexueller Erfüllung durch den Kopf.

18/00 Uhr

Da stehe ich nun mit einer Freundin. Noch ist viel Platz. Nah kommen wir der Bühne aber nicht. Ein Bereich von knappen 100×100 Metern ist für VIPs reserviert. Das bedeutet Parteimitglieder aus Arnsberg und Umgebung. Die dürfen sogar sitzen. Wenn ich mir die so anschaue könnten die meisten auch gar nicht mehr lange stehen. Eine kleines Meer aus mint, ocker, beige und kaki breitet sich vor mir aus. Wie Schaumkronen auf den Wellen das silberne Haar. Beinahe beruhigend dieser Anblick. Keine hektischen Bewegungen, höchstens ein sanftes Wogen wenn sich langsam einer der scheintoten Kreaturen rührt. Jäh werde ich aus meiner Meditation gerissen als der Rötgen das Wort ergreift. Vorher hatten unbedeutende Kommunalpolitiker was von sozialer Gerechtigkeit geschwatzt – und vom Autobahnbau. Aber so richtig hörte ich ja wie gesagt nicht zu.

Leider mache ich diesen Fehler beim Röttgen. Puuuuhh. Populistischer ging es ja gar nicht. Eine eine kaum abgeschmeckte Mischung aus Parolen der Linken, der Grünen, der FDP und der SPD zusammen mit einigen altbackenen Bemerkungen um die Stammwählerschaft nicht tot von der Schützenfestgarnitur kippen zu lassen. Eine eierlegende Wollmilchsau will die CDU sein. Ich würde gerne mal klare Beispiele nennen. Nur hat sich der Herr auch nie klar ausgedrückt. In seiner kleinen Hasspredigt ging es dann auch ans eingemachte. Denn wo er konkret wurde, war bei Verunglimpfungen den anderen Parteien gegenüber. Trottel ist da noch gnädig. Er betonte auch sehr häufig, dass für jeden guten Deutschen die Grünen und die SPD nicht wählbar sind, weil sie anscheinend etwas gegen unsere Verfassung haben.

Zwischendurch spielt dann auch noch eine Blaskapelle. Zunächst zünftige Märsche. Aber mich haben sie zu dem Zeitpunkt als Fan gewonnen, als sie das Thema vom A-Team spielen. Und zwar komplett! Leider nicht als die Merkel in die Manege – äähhh auf die Bühne – marschiert.

Wo wir gerade bei der sind. Inhaltlich dem Röttgen ähnlich. Als sie jedoch auf das Thema Verschuldung zu sprechen kommt verschlägt es mir den Atem. Anders als ihr Vorredner sagt sie sinngemäß, dass ja wohl nicht nur eine Partei für die hohe Staatsverschuldung verantwortlich sei und sich alle mal an die eigene Nase packen müssten. Die CDU inklusive. (Sie lies natürlich durchblicken, dass nur die CDU das ändern könne.)

Ei. Harte Worte. Ihre ganze Rede war ernsthaft und gleichzeitig mit einer Priese Humor. Auch unterließ sie Schmähreden. Betonte, dass Menschen mit Migrationshintergrund einen wichtigen unternehmerischen Beitrag leisten. Zum Schluss machte sie sogar ein paar selbstironische Bemerkungen und ich erwischte mich dabei wie ich mitlachte. So eine S*#+E.

Trotzdem ist das alles nix halbes und nix ganzes. Demnächst sind Wahlen. Und ich weiß nicht welches metaphorische T-Shirt ich anziehen soll.

  •  Auch wenn die Merkel gut gesprochen hat. CDU geht gar nicht.
  • Die Grünen? Die sind auch nicht besser als alle anderen. Die werden mir sogar zunehmend unsympathischer.
  • Die SPD? Hmmm.
  • Und die Piraten? Was haben die denn zu bieten? Die sind doch ne reine Protestwählerpartei.
  • Die Linke oder FDP? MUAHARHAR: Guter Witz…
  • Und den Rest muss man hier nicht mal aufführen…

Ich glaube ich mach es so wie ich es neulich gehört habe: Ich stell mich in die Wahlkabine und lasse meinen Finger immer von oben nach unten gleiten und sage ganz laut:

RUF MAL EINER STOPP!

Always look on the bright side of life


Nicht nur einmal tat ich hier meine Einstellung zum Thema „Karma“ kund. Ich habe zudem Theorien über den Zusammenhang von Glück und Unglück aufgestellt. Das es da so eine Art Ausgleich gibt.

Zja. Und in den letzten Wochen war ich tatsächlich extrem gut drauf. Ich war beinahe glücklich. Und das ohne Frau. Nun ist allgemein bekannt das ich ein Trottel bin. Und weil ich ein ebensolcher bin, habe ich die gute Zeit genossen (was man bekanntlich nicht tun sollte um das Unglück nicht zu provozieren.). Ich hatte Spaß auf der Arbeit, bin herumgecruist, habe viel gelernt in Sachen Bildbearbeitung und Fotografie, habe Freunde besucht etc.

Ein wahrer Höhenflug.
Und dann kam Heute. Der Tag fing richtig dufte an. Am frühen Morgen hatte ich mich mit einem guten Kumpel getroffen. Zunächst auf ein geschmacksneutrales Frühstück bei McDonalds. Im Anschluss wollten wir zusammen zum TÜV um den Ommi endgültig für die 2012er Saison fertig zu stellen.

Doch schon der Hinweg zur Burgerschmiede begann mit einem schlechten Omen. Herr Wackeldackel verlor seinen Kopf. Mein Schutzpatron verliert seinen Kopf! Schlimmer kann es ja kaum sein.

Zja, aber komischerweise hat der Ommi trotzdem den TÜV bestanden. Zwar mit geringen Mängeln, aber hey? Der ist ja nun auch bald 26 Jahre alt. Ich werde (vermutlich) 28 (wenn nichts dazwischen kommt) und habe bereits schwere Mängel. Und bin  ein Mensch.

Nach dem erfolgreichen Termin hatte ich den Dackelvorfall bereits vergessen. Ich saß entspannt und glücklich hinterm Volant des Ommis und steuerte ihn über die kurvigen Passstraßen. Nicht schnell. Es stand zwar noch eine Fortbildung an, aber die begann erst in zwei Stunden. Aus dem Radio entwischten die sanften Klänge einer Akustikgitarre – begleitet von der quäkigen Stimme Bob Dylans. Ihr merkt schon, ein ziemlich schöner Augenblick. Aber was wäre eine gute Geschichte ohne Wendung? Diese Wendung donnerte mit überhöhter Geschwindigkeit in Form eines neueren schwarzen VWs auf mich zu. Auf meiner Spur.

Ich riss das Lenkrad rum und auch der andere Fahrer wich aus. Es gab zwischen den Autos keine Kollision. Dafür aber mit einem Randstein. Der frisch getüfte Ommi hob ab und landete in der Botanik.

Nein. Das fand so nicht statt. Das wäre zwar dramatisch und würde der Geschichte guttun, entspricht jedoch zum Glück nicht der Wahrheit.

In Wirklichkeit war es so: Ich riss das Lenkrad rum und auch der andere Fahrer wich aus. Es gab zwischen den Autos keine Kollision. Dafür aber mit dem Randstein. Durch den Wagen ging ein Ruck, ich fing ihn wieder ein und brachte ihn zurück auf die Straße. Kein Mensch verletzt. Aber doch bestimmt mein stählerner Freund?

Um das zu klären hielt ich an der nächstmöglichen Stelle um nach eventullen Schäden zu sehen:
Die Weißwandringe sind auf der Beifahrerseite schon mal ruiniert. Aber das ist nicht schlimm. Das ist Kosmetik. Viel Schlimmer ist, dass in der Lenkung nun Spiel ist und sie knackt. Und zwar Extrem. Könnte das Lenkgetriebe sein. Jetzt geht’s erst mal in die Werkstatt um nachzusehen was tatsächlich im Eimer ist. Solange fahre ich wieder den Pavel. Dieser kleine dreckige Punk. Ich bin richtig dankbar das er noch da ist und ich ihn nicht abgemeldet habe. Den Ommi fahre ich nicht, solange ich nicht weiß was mit der Vorderachse und der Lenkung ist. Sicherheit geht vor.

Aber es ist wie immer. Wenn ich scheiße baue sind 100 Zeugen anwesend. Hab ich den Schaden hauen die Beteiligten ab und ich stehe im Regen.

Some things in life are bad,
They can really make you mad,
Other things just make you swear and curse,
When you’re chewing on life’s gristle,
Don’t grumble,
Give a whistle
And this’ll help things turn out for the best.
And…

Always look on the bright side of life.

Spirit in the Tiefgarage


Autofahren und ich. An sich keine gute Idee. Man würde Spongebob ja auch keinen atomaren Sprengkopf anvertrauen. Aber noch fahre ich ja den richtigen Wagen. Und mit dem kann ich sogar absichtlich fahren wie die letzte Wildsau – ohne das es Schäden gibt!

Wie diese Woche in der Tiefgarage. Ich denk ich seh nicht richtig. Rechts vom Auto in 10cm Entfernung eine Betonsäule. In der gleichen Entfernung zur Fahrertür steht ein silberner Golf. Vor Pavel eine Wand, die mich ähnlich wie die Betonsäule nicht so sehr überrascht. Beide waren bereits anwesend als ich einparkte. Aber hinterm Auto steht ein illegal geparkter Lupo. So dicht, dass ich nicht unter 6 Zügen aus dem Schlamassel herauskomme. Ein Auto passt noch durch. Das war es auch schon. Außerdem überall Leute. Und wie zur Hölle komme ich IN das Auto?

Pavel hat im Moment keine Rücksitzbank. Also klettere ich in den Laderaum, Ziehe die Klappe von innen zu und quetsche mich auf den Fahrersitz. Ich, der 100 Kilo Schlangenmensch.

Nächster Schritt: Systeme hochfahren. Bei Pavel bedeutet das den Motor anzulassen und die Hupe scharf zu schalten. Und nun geht es langsam, gaaanz langsam nach hinten. Ich schlage ein, sehe im Spiegel die Säule immer näher kommen. Und dann KNARZ. Feindkontakt. Unverminderter Geschwindigkeite parke ich weiter aus. Man hört wie sich der Beton in die Farbschichten des Pavel gräbt. So, noch etwas weiter einschlagen. Sehr gut. Es wir. Der rechte Außenspiegegel fängt an zu zittern. Auch er schabt langsam den Putz vonne Wand bis der Spiegel langsam einknickt. Einmal gegenlenken und ein Stück vor. Dann nochmal einschlagen (in doppelter Hinsicht) und ich bin raus aus der Lücke – in nur drei Zügen.

Kein Auto ist zu schaden gekommen und jemanden überfahren habe ich auch nicht. Ich steige zufrieden aus und umrunde den Wagen, als mir die obligatorischen Rentner auffallen die mit offenem Mund die Szene beobachtet haben. Ich ich ticke zum Gruße an die Hutkrämpe, biege den Spiegel wieder gerade und verlasse anschließend die Tiefgarage. Samt Auto natürlich.

Zugegeben. Da lag schon etwas Putz auf dm Boden, aber bei Pavel konnte ich bei bestem Willen nur eine Verbesserung des Feintunings feststellen. Was bei jedem anderen Auto einen wirtschaftlichen Totalschaden bedeutet hätte.

Bald ist die lustige Pavelzeit vorbei. Der April naht und damit auch der Ommi. Bis dahin genieße ich aber noch die Zeit mit Pavel. So schnell bekommt man sicherlich kein Stockcar für den öffentlichen Straßenverkehr.

In diesem Sinne wünsche ich euch allen ein gesegnetes und von gutem Geiste erfülltes Wochenende.

Doch bevor ihr diese vorzügliche Internetpräsenz verlasst dreht doch bitte die Boxen soweit auf das sie euch die Scheiße aus den Ohren blasen.

Und das am frühen Morgen


DING DONG. Hmm? Ich brauche erst mal einen Moment bis ich begreife, dass es an meiner Tür geläutet hat. Geh ich an die Tür? Ich bin noch in Boxershorts und T-Shirt unterwegs. An meinen Füßen dicke Kuschelwollsocken die mir meine Arbeitskollegin gestrickt hat. Die sind echt toll. Giftgrün und Feuerrot geringelt. Beide Socken unterscheiden sich außerdem in der dicke der Ringelung (sagt man das so?). Genug der Socken. Es ist Sonntagmorgen. Circa 10 Uhr. Wer um alles in der Welt würde denn um diese Zeit bei mir Klingeln? Es gibt nur einen Weg das herauszufinden.

Voller Neugier und Tatendrang begebe ich mich zur Tür. Was im Klartext folgendes bedeutet: Langsam stelle ich den Becher Kaffee auf den Schreibtisch und stoße den Stuhl ein Stück nach hinten um ihn drehen zu können. Nach einer Gedenksekunde stehe ich auf und schluffe langsam zur Tür. Zum Glück habe ich einen Kommunikator und muss die Tür nicht öffnen.

Besucher: „Hallo, hier ist ihr Nachbar. Sie haben das Seitenfenster von ihrem Auto offengelassen. Und ihr ganzes Zeug liegt noch drin.“
Ich: „Oh. Ähm danke. Das ist ja gut.“
B: “Gut?“
Ich: „Das mein Zeug noch drin ist. Und das sie Bescheid sagen.“
B (stutzt): „Bevor ich es vergesse. Es regnet außerdem rein.“
Ich: „Das tut es immer. Aber sie haben schon recht. Mit nem offenen Fenster sollte man nicht an der Straße parken. Vielen Dank. Ich kümmre mich darum.“

Was für ein Stress. Ich war gestern Nacht noch unterwegs. Damit der Motor nicht überhitzt mache ich im Stadtverkehr immer die Heizung an. Und das Fenster auf. Also hat das Auto logischerweise die ganze Nacht offen dagestanden. Ob das Stativ noch da ist welches mir ein Kumpel geliehen hat? Nun werde ich doch munter und sehe zu das ich in die Pötte komme. Wäre scheiße wenn das verschütt wäre.

Nachdem ich mir notdürftig Hose und Sakko überwarf und die tollen Socken gegen Hausschlappen eingetauscht habe trete ich in den Regen. Nach wenigen Sekunden bin ich auch schon nass.

Ich renne nach rechts. Ich glaube das ich das Auto dort gestern abgestellt hatte. Am Ende der Straße beliebe ich verdutzt stehen. Es ist weg! Ach du scheiße. Hat das am ende jemand geklaut? Ruhig, ruhig! Denk nach, McFly. Denk nach. Bestimmt steht es vor der Apotheke. Wieder zurück gerannt. Am Haus vorbei. Bis an das andere Ende der Straße. Dann abgebogen. Kein Auto da. Mensch Pavel. WO BIST DU?

Vor der Feuerwache? Nee. Da stehe ich am Wochenende fast nie, weil man da so weit laufen muss. Egal. Gucken gehen. Inzwischen klatschnass und reichlich genervt renne ich wieder die Straße entlang. Biege ab. Und sehe folgendes: kein verbeultes jämmerliches Auto mit offener Scheibe. Mitlerweile bin ich dann doch etwas beunruhigt.

Wo könnte er denn dann stehen? Langsam gehe ich zur Wohnung zurück und grüble. Was habe ich gestern gemacht? Ich habe hinter einem silbernen Corolla eingeparkt. So dicht, das ich mich beim Vorbeiquetschen zwischen den Autos am Schweinehaken des Corollas gestoßen habe und jetzt nen blauen Fleck am Schienbein habe. Doch wo war das? Aber klar doch!

Jetzt weiß ich auch wieder warum mein erster Impuls war nach rechts zu rennen. Ich habe vor dem Bäcker und nicht vor dem Makler, wie sonst, geparkt. Das ist auf der anderen Seite der Kreuzung. Da hab ich natürlich nicht hingesehen. Zack, zack. Beine in die Hand.

Und da steht er. Der Pavel. Dieser bemitleidenswerte Wagen. Das Beifahrerfenster komplett herunter gedreht. Ich gucke rein. Ein Zentimeter Wasser dürfte da wohl an der Tiefsten Stelle drin stehen. Aber das beste: Stativ und dem ersten Blick nach zu urteilen der ganze Rest ist noch da. Juche, jucha, jucheisasa.

Jetzt sitze ich hier und überlege ob ich den Knopf heruntergedrückt habe nachdem ich das Fenster hochdrehte. Geh ich nochmal raus?